Ihr habt hier schon einige Interviews mit Dominique Aegerter gelesen. Diese habe ich mit Dominique immer über Whatsapp durchgeführt. Nun hatte ich die Möglichkeit Dominique Aegerter, der in der Superbike auf einer Yamaha R1 fährt, persönlich, live und in Farbe bei ihm Zuhause zu treffen. Hier ist nun der erste Teil, zu seiner Schulterverletzung, den ersten Tests und ob die Flügel am Motorrad hilfreich sind.
Wie geht es deiner Schulter?
Gut so weit. Am Samstag musste ich die Schrauben und die Platte raus nehmen. Nun bin mich noch etwas am Erholen. Ich denke es ist schon besser wie vorher, denn die Platte störte mich immer etwas. Die Schulter schmerzte und stach, jetzt fühlt es sich wieder frei an.
Kannnst du jetzt wieder normal trainieren, wenn du sagst du musst dich noch was erholen?
Ja, wie gesagt, die Operation war erst vor 5 Tagen. Ich muss der Narbe sicher noch etwas Zeit geben, damit die schön zu geht. Beine und Rumpf kann ich schon trainieren. Ich denke, erst nächste Woche kann ich mit dem Muskelaufbau der Schulter anfangen.
Wie trainierst du deine Kraft Ausdauer? Gerade mit der Schulter?
Zuerst muss ich schauen, dass sie wieder die volle Moblilität in der Schulter erhalte. Durch das gibt es viel Physio. Danach bin ich fünf bis sechs Mal im Kraftraum wo ich das Ganze trainiere. Zuerst mit Gummiband und nachher mit Zug. Dann trainiere ich mit Einzelhanteln. Dazu kommen Stabilitäts und Gleichgewichtsübungen. Die Ausdauer trainiere ich auf dem Fahrrad, dem Spinningfahrrad und sonst jogge ich viel.
Hast du einen strikten Ernährungsplan?
Nicht wirklich. Klar ich schaue schon was ich esse, ich aber sicher das Glück, dass meine Mama immer ein feines Mittagessen kocht und dabei immer etwas darauf achtet, was für einen Sportler gut ist. Ansonsten verbrenne ich pro Tag soviel, dass ich nicht auf das Gewicht schauen muss. Klar ich bin an der oberen Grenze für einen Motorradfahrer, mit 69 kg, aber ich fühle mich fit auf dem Motorrad und bin fast nie krank. Von dem her habe ich dieses Kampfgewicht schon seit zehn Jahren und auf dem Superbike haben wir sowieso ein Mindestgewicht, das ist 58 kg mit der ganzen Ausrüstung. Dort bin ich immer so um 80 bis 81 kg, daher bin ich eigentlich gut dabei.
Wie kam es, dass du bei Valentino Rossi auf der Ranch warst? Kannst du den Lesern kurz erklären was ihr da gemacht habt?
Ja es ist sicher eine riesen Ehre dort teilnehmen zu dürfen. Eingeladen wurde ich schon zum dritten Mal. Ich denke die das hier lesen kennen alle Valentino Rossi. Es wurden 46 Fahrer aus der ganzen Welt eingeladen und ich als kleiner Schweizer. Dort dabei zu sein ist sicher etwas ganz spezielles. Valentino Rossi baute in Tavullia in Italien eine Trainingsstrecke. Diese ist geteert und darauf liegt Sand. Darauf fährt man Crossmaschienen mit speziellen Reifen. Über die Ganze Strecke wird dann getrifftet und versuch natürlich möglichst schnell zu sein. Das nennt sich Flattrack. Es gibt ein Americano Race, am Freitagabend. Dabei starten alle 46 und immer die letzten drei Scheiden aus, dort wurde ich 18.. Im 100km Rennen fährt man zu zweit, mein Teamkollege war Tito Rabat, ein Spanier der auch ind er SUperbike fährt. Alle fünf Runden wird gewechselt was zu etwas Action im Pitline führt. Dort wurden wir 7.
Hat man viel Kontakt zu anderen Fahrern wie zu Rossi als du in der Moto3 oder Moto2 gefahren bist?
Ja man hat sich schon gekannt. Im ersten Jahr 2007, war ich mit Simoncelli und de Rosa im Team, von dem her die Verbindung zu Rossi. Wenn man dann 20 Rennen zusammen unterwegs ist, sieht man sich immer wieder, im Hotel oder im Paddockeingang. Von dem her lernt man sich schon etwas kennen. Ist cool, dass er mich auf die Ranch eingeladen hat, ich weiss nicht was ihm an mir liegt, keine Ahnung. Es hat 1000 andere Motorradfahrer, die er sicher auch kennt die gerne gehen wollen, von dem her ist es eine gute Sache.
Wie verliefen die ersten Superbiketests?
Nicht so gut. Ich hatte den ersten Sturz, wir hatten technische Probleme, elektronische Probleme und schlechtes Wetter. Zwei Tage war es nass und an den zwei trockenen Tagen war es dennoch feucht auf der Strecke. So konnten wir nicht top Rundenzeiten fahren. Wir konnten die neuen Sachen, die Yamaha brachte, testen. Davon gab es positive aber auch negative Sachen. Im Ganzen müssen wir uns sicher nochmals fokussieren können um die letzten Tests in Australien ausnützen zu können. In diesen Tests erhoffe ich das wir besser da stehen werden wie nach den ersten Wintertests.
Gibt es einen Unterschied vom letztjährigen Motorrad zum aktuellen?
Nein, mein Motorrad ist seit 10 Jahren dasselbe, die Yamaha R1. Klar sie wird jedes Jahr überarbeitet, es gibt neue Anschaffungen wie Bremselemente, Federn, Motorelektronik oder die Verkleidung. Auch in der Aerodynamik gibt es Änderungen, da sind endlich die Flügel gekommen vom letzten Jahr. Sonst bleibt dieses Motorrad eigentlich ziemlich gleich. Wir starten dieses Jahr genau gleich wie wir letztes Jahr aufgehört hatten. Dann haben wir die verschiedenen neu entwickelten Teile integriert und geschaut, ob es besser ist oder nicht.
Merkt man die Flügel grossartig?
Nein. Du müsstest den Test wirklich so machen, dass du 10 Runden mit und 10 Runden ohne fährst. Ich war ja letztes Jahr verletzt und kam nach zwei Monaten zurück. Hatte dann die Flügel dran und konnte es somit nicht eins zu eins testen. Schaden tut es sicher nicht, weil wir vom ersten bis zum dritten Gang nie die volle Leistung haben da entweder das Rad hinten duchdreht oder man im Wheelie fährt. Von dem her hilft es sicher schon etwas. Es kann auch sein dass es im 5. Oder 6. Gang, bei über 300, beginnt zu bremsen und Leistung haben wir mit der Yamaha nicht zu viel.
Wieso ich dank der Fasnacht das erste Rennen nicht verpassen werde, erfahrt ihr im zweiten Teil.
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