Als ich klein war, war es das stärkste Motorrad, das es damals gab, die Suzuki Haybusa. Wie so vieles bleiben gewisse Erinnerungen im Kopf und man vergisst sie nicht mehr. Als Kind war dieses Motorrad weit entfernt und ich traute mich nicht zu erträumen irgendwann mal dieses Motorrad zu fahren.
Mit 18 begann ich mit dem Motorrad fahren aber da war das Thema Haybusa weit entfernt. Zum einen waren sie zu teuer und zum anderen, traute ich mir grosse Motorräder nicht zu, schon gar nicht Rennmaschinen. Mit dem Kauf meiner Suzuki GSXR 750 und der darauffolgenden Yamaha FZR 1000, merkte ich, dass ich es mir doch zutrauen darf. Doch auch zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch lange nicht an die Suzuki Hayabusa.
Letztes Jahr hatte ich die Möglichkeit Suzuki's zu testen und da war die Haybusa weit oben auf der Wunschliste. Leider wurde die Haybusa der Presseflotte während der Saison schon verkauft. Meine Freude an der Maschine merkte ich trotzdem an und ich wurde erhört.
Am Freitag vor einer Woche war es dann so weit, ich durfte bei Emil Frey in Safenwil das riesen Monster abholen. Bald musste ich merken, dass nicht nur die Anschaffung ein dickes Portemonnaie voraussetzt, sondern, auch wenn man mit dem Motorrad unterwegs ist. Alter Schwede, geht die ab, unglaublich. Der Klang, trotz originaler Auspuffanlage, ist sehr angenehm. Man bekommt keine Kopfschmerzen, wird aber auch nicht nach einem Elektroantrieb gefragt. Ich war etwas unruhig, denn ich musste über den Passwang nach Hause. Viele sagten, dass man mit der Suzuki Haybusa easy geradeaus fahren kann, jedoch die Kurven schwierig sind. Ich kann euch sagen, das ist nicht wahr. Die Haybusa will in die Kurven, man muss als Fahrer einfach auch wollen, mit der 250 kg schweren Maschine, durch die Kurve düsen. Wenn man die anfängliche Zurückhaltung überwunden hat, ist jede Kurve ein Fest.
Das Wetter wurde gut und die freien Tage kamen. So war ich zweimal etwas länger unterwegs. Das eine Mal ging es über die Bergrennstrecke am Col des Rangiers, dem Doubs entlang bis nach Saint-Hippolyte. Von da aus fuhr ich über Saignelégier, Glovelier und Delsberg wieder nach Hause. Die Engen Kurven am Cold es Rangier gingen immer besser, je mehr ich hinter mich brachte. Die Strecke dem Doubs entlang war entspannend, so entspannend, dass ich sogar genug langsam fuhr.
Danach wurde die Strasse etwas holpriger. Da man auf der Suzuki Haybusa jede Unebenheit spürt war dieser Teil etwas mühsam und benötigte zusätzliche Konzentration aber es ging alles gut. Zurück in der Schweiz konnte ich wieder jede Kurve in vollen Zügen geniessen. Dazu das Brummen des Vierzylinders, einfach herrlich. Das letzte Stück zwischen Glovelier und Delsberg, nahm ich noch die Autobahn, sodass der Test komplett wird. Es ist ganz angenehm mit de Suzuki Haybusa auf der Autobahn.
Die zweite Tour fuhr ich am letzten Freitag. Die Tour war nicht geplant, denn ich hatte an diesem Tag Zivilschutz. Aber wir waren so schnell(räusper), dass ich schon um 15:30 auf der Hayabusa sass. Ich entschied mich, dass ich wieder einmal ins Isebähnli nach Trimbach fahre. Donnerstags treffen sich da die Motorradfahrer, aber auch freitags sind da ein paar Töffs zu finden. Ich fuhr über Reigoldswil, Waldenburg, durch die Teufelsschlucht nach Olten und Trimbach. Dieser Teil der Strecke war einfach zu fahren, ich konnte abschalten und die Strecke geniessen.
Auf der Rückfahrt fuhr ich über den Hauenstein bis nach Buckten, von da an ging es nach Diegten und in Richtung Hölstein bevor ich nach Benwil in Richtung Oberdorf abbog. Nun wurden die Strassen enger und unübersichtlicher. Das Gewicht wurde bemerkbar. Als ich bei einer Baustelle am Hang anhalten musste, wurde ich nervös aber die 264kg sind auch da kein Problem, denn die Hayabusa hat eine Berganfahrhilfe. So fuhr ich sicher und zufrieden nach Hause. Die Haybusa brachte mich auch dieses Mal wieder gesund nach Hause.
Ja sie ist gross, ja sie ist schwer und ja sie hat viel Energie, für manchen zuviel für andere immer noch zu wenig. Für mich war es ein großartiges Motorrad, dass man äusserst gut durch die Strassen dieses Landes jagen kann. Man sollte vielleicht ein wenig Geld für die Rennleitung auf der Seite haben.
Nun wird es aber auch noch etwas theoretisch, hier die technischen Daten der Suzuki Haybusa:
Bezeichnung | Wert |
---|---|
Leistung | 190 Ps/ 139 KW |
Motor | 4 Zylinder Reihemotor |
Kubik | 1340 ccm |
Drehmoment | 150 Nm |
Gewicht | 264 kg |
Länge | 2.18 m |
Das Cockpit gefällt mir besonders. Es ist eine schöne Kombination zwischen analog und digital. Neben den drei bekannten Fahrmodis kann man noch drei Modis selbst konfigurieren. Darin kannst du die Gasannahme, Traktionskontrolle und die Motorbremse einstellen. Alle anderen Angaben auf dme Digitalen Display sind wie gewohnt Gang, Uhrzeit, Verbrauch, gefahrene Kilometer gesamt und Trip, u.s.w. Analog wird die Drehzal, Geschwindigkeit, Temperatur und Tankinhalt angezeigt. Ich finde es eine übersichtliche Lösung, man kann gleich los fahren ohne Informatikstudium.
So das war mein Testbericht zur Suzuki Hayabusa. Hayabusa beudetet übrigens "Wanderfalke". Ich bin verleibt in diese Maschiene, macht einfach Spass und hat Charakter. Es ist sehr schwierig sich von ihr zu trennen.
Liebe Suzuki Schweiz, das Motorrad wurde mir leider geklaut und ich kann es morgen nicht zurück bringen...
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