Am Samstagabend vor Ostern, ging es los, Thomi holte mich mit seinem Bus ab und wir fuhren los nach Anneau du Rhin. Ich war DJ und Navigator, die Stimmung war hervorragend, auch wenn ich etwas nervös war. In Anneau angekommen parkierten wir die Buse, Joel fuhr hinter uns, direkt an der Strecke. Gleich ging es mit dem Renngeschehen los, denn es fuhren noch Autos auf der Strecke. Nachdem wir alles ausgeladen und aufgebaut hatten, liessen wir den Abend mit dem 24 Stunden Rennen aus Le Mans ausklingen. Die einen fieberten mit BMW, die anderen mit dem Team Bolliger mit.
Der nächste Tag startete früh, denn um halb 9 war das Fahrerbriefing und um 9 Uhr ging es für mich und Joel mit der langsamsten Gruppe auf die Strecke. Ich war unsicher, ob ich Freude am Rennstreckenfahren haben werde. Ich stellte mir vor, dass es auf der Rennstrecke wie auf der Kartbahn zu und hergeht. Ist man zu langsam, wird man die ganze Zeit von den schnelleren Fahren bedrängt und gefährlich nahe überholt, so dass es kein Spass mehr macht. Doch diese Angst war, wie so oft, unbegründet. Hier wird zueinander geschaut und ich konnte jede einzelne Kurve geniessen. So entstand ein Grinsen, das ich nicht mehr wegbrachte.
Nach dem ersten Turn war ich einfach Happy. Zurück bei unseren Zelten empfingen mich meine Freunde mit grosser Freude. Ohne sie wäre das Ganze sowieso nicht möglich gewesen, all diese Tipps und motivierende Worte gibt dir kein Youtubetutorial. Hinzu kam, dass ich viel Material ausleihen durfte, um diese Erfahrung machen zu können.
Zwischen den Turns durfte ich meinen Freunden zuschauen, die in den zwei anderen Gruppen fuhren. Nach 40 Minuten und einem kleinen Unterbruch, weil einer leider gestürzt war, ging es für mich und Joel schon wieder auf die Strecke. Ich konnte mich, für mich, merkbar verbessern und die Kurven gingen immer schöner. War ich mal genug schnell, fuhr ich meinem Vordermann nach und versuchte seine Fahrweise zu übernehmen. Ich merkte bald, ich gehöre nicht zu den schnellsten hier aber es war mir egal, denn ich hatte Freude und konnte mich stetig verbessern.
Zwischen den Turns, wenn gerade keiner von unseren Leuten zu sehen war, schauten wir weiterhin das 24 Stundenrennen in le Mans und tranken Kaffee. Die bösen Wolken wurden immer böser und nach vier Turns, um den Mittag rum, war erst Mal Schluss, es regnete. Thomi hatte jedoch noch seine Aprilia RSV 660 mit Regenreifen dabei. Mit Regenreifen sollte man jedoch erst auf die Strecke, wenn der Asphalt auch richtig Nass ist. Ansonsten würde sich der Reifen viel zu schnell abnutzen. So musste auch Thomi noch etwas warten bis er losfahren konnte. Doch das Wetter wurde nicht besser und so konnte Thomi schon bald los. Ich fragte mich, ob ich auch noch raussollte, die Frage beantwortete sich, schneller wie gedacht, von selbst. Thomi kam zufrieden von einer fast leeren Rennstrecke zurück und es ging ein weiterer (Name der Redaktion bekannt) raus. Leider sahen wir ihn nur einmal bei uns vorbeifahren und dann sahen wir schon die rote Flagge und den Abschleppdienst. Keine Angst, es gab nur minimalen Materialschaden, ein Grinsen des Fahrers, blöde Sprüche und ein penetranter Streckenfotograf.
So war mein erster Rennstreckentag auch Geschichte. Wir schauten noch das 24 Stunden Rennen in Le Mans zu Ende, packten unsere Sachen und fuhren über glücklich nach Hause. Es hat sich mehr wie gelohnt. Zu empfehlen ist es jedem. Mir ist bewusst, dass diese Freunde, die Zeit und Das Geld ein Privileg sind, dass nicht jeder hat und deshalb habe ich es umso mehr genossen!
Wie war euer erstes Mal auf der Rennstrecke?
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