Der Abschied in Calais viel schwer, jedoch war auch die Freude wieder auf der Strasse zu sein und mit Valentina unterwegs zu sein unglaublich gross. Zusätzlich werde ich in Luc sur Mer meine Eltern treffen. Es ist genau in der Mitte meiner Reise und es wird sicher gut tun.
Also fuhr ich am von Calais in den Süden. Das Wetter war die letzten zwei Wochen Top, für Nordfrankreich, an diesem Tag regnete es natürlich. In Luc sur Mer richtete ich unsere Bungalow ein, übrigens genau das gleiche wie in Calais, kaufte etwas ein und genoss die Ruhe wieder einmal etwas alleine zu sein. Am Freitag kommen meine Eltern, vorher geht es noch kurz zum Motorradmechaniker um einen Oelwechsel zu machen. Eigentlich wäre ein kompletter Service an der Reihe, ich hab mich grausam verkalkuliert was die Kilometer angeht, aber da kein Yamahamechaniker Zeit hat, wird nun mal nur das Oel gewechselt. Abends kommen meine Eltern wir gehen zusammen essen. Cool, endlich wieder einmal dick essen. Ich nehme Muscheln welche ich noch Wochen später spühren werde. Anfangs dachte ich mir es ist doof, es sind ja nur drei Monate, da brauch ich kein Besuch, schon gar nicht von meinen Eltern. Aber es war ganz schön und tat gut, jemandem zu erzählen, was man gemacht hat und was so passiert ist und somit die Freude und vorallem das Verständniss der Eltern zu spühren.
Nach Luc sur Mer geht es ziemlich Planlos die Westküste von Frankreich runter. Es ist das schönste Gefühl wenn man während einer Reise einfach der Strasse folgen kann, und genau dieses Gefühl hatte ich diese Woche. Ich muss erst am nächsten Freitag in Lyon sein, da dann KTM SM 990 und Yamaha MT 07, gute Freunde, kommen um mich zu besuchen, also alles voll Easy. So fuhr ich gemütlich der Westküste runter. Als kultureller Höhepunkt, war als erstes die Stadt Saint Michel die sich auf einer Insel befindet, auf dem Plan. Ich bin davon ausgegangen, dass es ein touristisches Magnet sein wird, aber so? Die Stadt die sich auf einer Insel befindet, ist von der Küste aus nur über eine Brücke zu erreichen. Diese Brücke ist im Umkreis von 5km nicht erreichbar. Das Fahrzeug muss vorher auf einem kostenpflichtigen Parkplatz abgesstellt werden und man muss einen Shuttlebus nehmen. Also blieb für mich die Stadt unerreichbar, auch zu Fuss, denn es war zu weit. Ich suchte dann entlang der Küste den besten Platz um ein möglichst nahes Foto zu schiessen. Danach ging es zum Point Mthieu, dort befindet sich ein wunderschöner Leuchtturm, ich glaube es ist der westlichste Punkt von Frankreich. Später suchte ich an der Küste einen schönen Strand um da mit meinem Schlafsack zu übernachten. Es war so wunderschön.
Dieser Tag stand eigentlich für die ganze Reise. Am Morgen bin ich auf dem Camping aufgestanden, packte meine sieben Sachen und irgend wann sass ich zwischen meinem Gepäck völlig am Boden zerstörrt, ich wollte nur noch abbrechen und nach Hause. Aus irgend einem Grund raffte ich mich auf und setzte mich zum gefühlten 1000 Mal auf das Motorrad und fuhr weiter. Als ich das Meer die wunderschönen Strände sah, lief die Augenpisse ein weiteres Mal, aber dieses Mal vor Freude. Und ich denke so laufen viele Reisen, es geht immer wieder tief runter aber auch mindestens so hoch rauf.
Am Tag nach der Nacht am Strand mit Schlafsack, fahr ich weiter an der Küste entlang. Der Tag ist wiederum sehr schön aber unspektakulär. Abends übernachte ich in einem Camping für 7 Euro, geschenkt!! Schon am Abend entdecke ich ein Zelt mit einem Fahrradreisenden, jedoch ist niemand da. Am nächsten Tag, seh ich den Fahrradfahrer und freu mich riesig, ich lade ihn zum Kaffe ein und er freute sich somit auch mächtig, da er kein Platz für eine Kaffeemaschine hatte. Wir plaudern etwas und freuen uns beide, dass man auch normale Leute auf einem Camping antreffen kann. Er erzählt mir, dass es in Frankreich erlaubt ist überall zu campen, wenn man das Zelt erst eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang aufstellt und eine hlabe Stunde nach Sonnenaufgang abbaut. Geilo! Am Nachmittag sitze ich am Strand des Atlantiks und trinke einen Kaffee. Zuerst halte ich nur die Füsse rein, doch dann denke ich, man du bist nur einmal hier, und geh gleich baden, supa!!
Ich weiss noch nicht wo ich am Abend schlafen soll, draussen oder auf einem Camping. So fahr ich um ca. 6 Uhr zum nächsten Supermarkt um mir etwas essen zu kaufen. Da stehen zwei Rucksackreisende und fragen mich um Geld, ich denke cool jetzt ist meine Entscheidung getroffen, ich verwende mein Zeltgeld, dafür dass die beiden ein Nachtessen geniessen können. Danach gent es an einen Parkplatz der nahe dem Strand gelegen ist, dort hänge ich meine Hängematte auf und schlafe darin, ausser den unzähligen Mücken, ganz cool. Als ich mein Nachtessen geniesse, Kneckebrot mit Thonausfstrich, stösst ein Balser, der auf auch auf dem Parkplatz parkiert hat, dazu und wir wechseln ein paar Worte, cool. Am nächsten Tag fuhr ich weiter in Richtung Lyon. Auf dem Camping auf dem ich den letzten Zweischenstopp vor Lyon mache, ist es wie immer. Ganz viele alte Leute, keiner will quatschen und alle höhren sehr laut Fernsehen in ihrem Camper. Zusätzlich kommt dazu, dass es seit ich die Küste verlassen habe, kein WC-Papier auf den öffentlichen WCs giebt, auch nicht auf dem Camping, was für eine verdammte Frechheit, fuck. Das Dorf ist schick aber echt verschlafen. Am nächsten Morgen steht ich etwas generft auf, keine Lust auf Kaffee kochen oder mir ein Müesli zuzubereiten. Als ich so daran bin das Zelt abzubauen, kommt der Nachbar aus seinem Camper und fragt mich, ob ich ein Crepe und ein Kaffee will. Hammer! Danach ging es gestärkt und voll motivert nach Lyon. Ich freu mich darauf KTM SM 990 und Yamaha MT 07 zu sehen.
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