Dominque Aegerter, fuhr bis letzte Saison Moto2 Rennen. Auf die Saison 2021 hin, hat er mit dem Team Intact Dynavolt GP Team in die MotoE Klasse gewechsellt. Nun sitzt er dank Corona in Barcelona fest und hatte Zeit gefunden mir ein paar Fragen zu beantworten.
Wie sieht die Zeit in der Quarantäne bei einem Motorradrennfahrer aus?
Momentan bin ich in Barcelona, seit drei Wochen. Als es damals anfing wurde es immer schlimmer und immer mehr war geschlossen. Schlussendlich durfte man nur noch für Apotheke oder Einkauf raus. Mein Alltag sieht im Moment so aus, aufstehen, 1-2 Stunden auf den Hometrainer, dann etwas gesundes kochen, am Nachmittag wenn es schön ist, draussen ein paar Kraftübungen machen, Stabilität trainieren. Zum Glück habe ich einen guten Garten. Vom Coach unten dran habe ich ein paar gute Trainingsgeräte bekommen. Neben dem Training schaue ich Netflix oder telefoniere mit der Familie oder Sponsoren.
Du warst ja bei Tests in diesem Frühjahr das erste Mal mit deiner MotoE Maschine unterwegs. Wie war das Gefühl, wo liegen die groben Unterschiede zur Moto2 Maschine?
Wir hatten das Glück dass die Tests vor dem Lockdown waren. Es ist ein sehr grosser unterschied.
Vom Motor her ist es ein komplett anderes Fahren, da die Leistung sehr abrupt kommt, ist es eigentlich ein On/Off Fahren. Wir haben super Reifen die sehr viel Schräglage zulassen. In der Kurve lässt man es mehr laufen wie in der Moto2. Der grosse Unterschied zum Moto2 Motorrad ist dass die Maschine 140kg schwerer ist und 6 Sekunden langsamer ist. Mir fehlt natürlich der Sound und etwas Leistung. Aber wir probieren es positiv zu sehen, es ist seit letztem Jahr eine neue Championship und bleibt sicher interessant.
Gibt es technische Daten zu deiner Maschine?
Gewicht: 280 kg
Topspeed: 240 km/h
Bremsen: Brembo
Fahrwerk: Öhlins
Reifen: Michelin
Wie ist das neue Team? Hilft es dass man wieder so reden kann wie einem das Mundwerk gewachsen ist?
Ich hatte das Glück dass mich das Intact Dynavolt GP Team aufgenommen hat. Ein super Team, sehr erfahren, sehr professionell. Sie haben über 10 Jahre Erfahrung in der Moto2 und seit letztem Jahr auch in der MotoE. Ich bin sehr froh dass ich mit den Mechanikern deutsch reden kann. Ich habe eine deutschen und einen spanischen Mechaniker. Wir verstehen uns nach den ersten Tests schon recht gut und ich kann es kaum erwarten, dass es bald weitergeht.
Wie sieht es aus mit den Verträgen wenn nun eine ganze oder sicher ein grosser Teil der Saison ausfällt, werden diese Verlängert? Wie lange wäre deiner in der MotoE?
Das ist alles so eine Sache. Da kann ich nicht viel dazu sagen. Bis jetzt ist das erste Rennen der MotoE am 3. Mai verschoben worden in Jerez. Wann es los geht wie viele Rennen und wo, ist nach wie vor offen. Ich hoffe das alle gesund bleiben und dass alle das machen was der Bund uns vorschreibt.
Deine Moto2 Karriere ist ja vorerst unterbrochen/ zu Ende, was war dein grösstes Highlight? Auf was hättest du verzichten können?
Ich hoffe dass meine Moto2 Karriere noch nicht ganz zu Ende ist. Das Ziel ist ganz klar, dass ich in der MotoE Klasse ganz vorne fahren kann und ende Jahr ganz zuoberst stehen kann, damit ich die beste Ausgangsposition habe für 2021. Aber wir werden nun sehen wie dieses Jahr weiter geht. Grösstes Highlight war 2014 wo ich am Sachsenring mein erster Moto2 Sieg holen konnte. Und auf meinen zweiten Sieg, als ich 2017 disqualifiziert wurde in Misano, hätte ich verzichten können. Ich wurde disqualifiziert weil mir vorgeworfen wurde, dass ich falsches Öl im Motor gehabt hätte. Leider war nie klar kommuniziert worden, was da genau das Problem war.
Was ist dein nächstes grosses Ziel für die Zukunft?
Weiterhin Gesund bleiben, weiterhin Erfolg im Motorradsport und wie gesagt zu oberst stehen in der MotoE und nachher schauen wo der Weg durch geht. Ich möchte aber sicher die nächsten zwei drei Jahre auf WM Niveau Motorrad fahren. Das wichtigste ist nun aber das alle Gesund sind, dass die Familie gesund ist und dass auf der ganzen Welt Normalität zurückkehrt.
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